Der Enderle von Ketsch
Von den Bürgerinnen und Bürgern wird Ketsch gerne als "Enderlegemeinde" bezeichnet. Die Gestalt des Enderle, der sich als Ketscher Schultheiß gegen Unterdrückung und Ausbeutung der Obrigkeit auflehnte, ist eine sehr komplexe Figur, die im Verlauf der Jahrhunderte diverse Deutungen erfahren hat. Eine davon ist die Enderle-Sage, die Georg Meyer als Volksschauspiel "Enderle von Ketsch" verfasste und in einen dramatischen Szenenablauf brachte. Seit 1950 wird dieses Volksschauspiel - in einer Neubearbeitung von Walter Kolb - alle zehn Jahre in Ketsch mit mehr als 100 Laienschauspielern als "Enderle-Spiele" aufgeführt.
Was die reale Person betrifft, so wird vermutet, dass der Enderle im 16. Jahrhundert gelebt hat.
Als Sagengestalt ist der Enderle, der unter anderem im Wappen und als Straßenname verewigt ist, allgegenwärtig: als kulturgeschichtliches Erbe und als Symbol für den Kampf gegen das Unrecht. sas