Zum ersten Mal in ihrer inzwischen mehr als vierjährigen Bestehensgeschichte öffnet die KulturKircheKetsch die Türen der Kirche St. Sebastian und einen Teil des Kirchenraums für eine Ausstellung. Vier Wochen lang werden Fotografien der Heidelberger Künstlerin Güley Keskin zu sehen sein, die sich dem Thema „Trost“ widmen.
„Bilder motivieren Emotionen und eröffnen den Raum zur Reflektion“, so die Fotografin, die die Ausstellung konzipiert hat. „Im Gespräch mit mir haben Menschen von ihren individuellen Trosterfahrungen berichtet. Diese drückten sich vor allem in Gesten des Körpers und der Hände aus. Als Fotografin habe ich diese Beobachtungen aus den Gesprächen gespiegelt. Zentrum der Fotografien sind die Gesten der Hände, die Worte der Protagonisten werden zum Untertitel des Bildes.“ Die Fotografien werden im hinteren Seitenschiff der Kirche auf großen Roll-Ups zu sehen sein. Dies eröffnet die Möglichkeit, zwischen den Bildern hindurchzugehen und ihre räumliche Wirkung im Zusammenspiel mit dem Kirchenraum zu spüren. Für die Kirche ist Trost ein zentrales Thema, nicht nur, aber vor allem in der aktuellem Fastenzeit vor dem Osterfest.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Kirchenraum für diese Ausstellung ein wenig verändern durften. Das war nicht nur aus Gründen des Platzbedarfs erforderlich, sondern bedeutet auch eine Art Achtungszeichen für die Kirchenbesucher: Schaut her, hier passiert etwas!“ begründet Dr. Oliver Brinkmann von der KulturKircheKetsch den Aufwand, mit dem die Beherbergung der Ausstellung verbunden ist. Das Team der KulturKircheKetsch erwartet, dass die Bilder einerseits ein Grund sind, die Kirche einmal wieder zu besuchen, andererseits aber auch den regelmäßigen Besuchern – etwa der Gottesdienste – neue Anregungen zu Meditation und Reflektion geben. „Ein Kirchenraum ist für mich immer ein tröstender Ort – die Stille und das kurzzeitige Abgeschiedensein von der Außenwelt bietet die Möglichkeit, seine Gedanken neu zu ordnen und zu gewichten“, so Brinkmann. Außerdem aber soll die Ausstellung, wie alle anderen Veranstaltungen der KulturKircheKetsch auch, die Möglichkeit zu Begegnung und Austausch der Menschen im Kirchenraum schaffen. Schließlich verbindet der Trost, der in den Bildern der Ausstellung zum Ausdruck kommt, die Menschen miteinander: Er bewegt dazu, miteinander ins Gespräch zu kommen, die Hände zu öffnen, womöglich gar zu trösten und sich trösten zu lassen.